Um das Verhalten von Spaniern beim Feiern zu analysieren habe ich mich selbst den gefährlichen Bedingungen ausgesetzt und mich unter die Spanier gemischt. Um dazu nicht aufzufallen, ist es sehr wichtig schon vorher alkoholische Getränke zu sich zu nehmen. Am besten funktioniert dieses in einer Gruppe mit Gleichgesinnten beginnend in den frühen Abendstunden ca. 9 Uhr. Dies hat einfach den Grund, dass alkoholische Getränke aus dem Supermarkt wesentlich preiswerter zu erstehen sind, als später in den Bars und Diskos.
Man sollte immer bedenken, dass die Spanier einen anderen Tagesrhythmus haben. Die richtige Zeit um sich mit der Gruppe gemeinsam auf den Weg in eine Disko oder ähnliches zu machen ist erst nach 12 Uhr. In anderen europäischen Ländern ist es üblich schon um 12 Uhr in der bestimmten Lokalisation aufzutauchen. In Spanien würde man dort zu dieser Zeit nur gähnende Leere antreffen.
Die korrekte Bekleidung ist sehr wichtig, um durch die strengen Kontrollen vor dem auserwählten Lokal zu kommen. Man legt Wert auf ein gepflegtes und leicht elegantes Outfit. Sportschuhe und Jeans mit Löchern sind eher weniger erwünscht. Ein Eintrittsgeld wird meistens nicht erhoben.
Ist man dann in den Club reingekommen wird einem sofort auffallen, dass die Gesamtfläche sehr gering ist. Dazu kommt noch, dass das Gesamtvolumen der Anwesenden die kleine Fläche komplett einnimmt. Um sich durch das Etablissement zu befördern ist es wichtig sich relativ unerschrocken durch die Menge zu kämpfen. Hat man sich dann bis zur Bar durch gequält, kann man sich weitere alkoholische Getränke bestellen. Besonders beliebt sind natürlich 43 auf Milch oder jeglicher harter Alkohol als Longdrink (cubata genannt). Aufgepasst aber bei den Preisen. Das fehlende Eintrittsgeld wird durch den Verkauf der Getränke wieder reingeholt. Für einen „cubata“ mit Vodka kann man schon gut 6 Euro bezahlen.
Sollte man sich also zu entschlossen haben etwas zu Trinken zu bestellen, sucht man sich danach einen Platz in der Lokalisation wo man zusammen feiern kann. Es ist aber egal wo man steht, dauernd wird man dazu aufgefordert jemand hindurch zu lassen oder etwas Platz zu schaffen. Denn der Spanier kennt viele Leute die meistens am anderen Ende des Raumes stehen. Außerdem herrscht in den Clubs ein reges Kommen und Gehen. Tanzen ist daher nur auf einer kleinen Fläche möglich und sollte möglichst ohne große Arm- und Beinbewegung ausgeführt werden.
Die Musik in den Etablissements ist recht abwechslungsreich. Generell werden immer 3-4 Lieder einer Musikrichtung abgespielt und dann kommt die nächste dran. Man sollte sich also nicht wundern wie spanischer Rock zu House/Techno oder gar Popmusik passt.
Wird es einem irgendwann zu voll in dem ersten Etablissement, wird die Überlegung angestellt sich ein neues zu suchen. Dieses Clubhopping ist durchaus normal und angebracht in Spanien. Je später die Stunde allerdings, desto eher hat man Wartezeiten vor den Clubs. Das nette und freundliche Türpersonal sorgt nämlich für genügend Gäste im Lokal, aber achtet darauf, dass er Club nicht aus allen Nähten platzt.
Ist man dann irgendwann zur fortgeschrittener Stunde müde genug, um sich auf den Heimweg zu begeben, sollte man bedenken, dass es keine Möglichkeit gibt auf dem Nachhause weg einen Snack zu sich zu nehmen. Die diversen Fastfoodketten haben nämlich nur bis um 1:00 Uhr auf. Man kann ruhig die ganze Stadt absuchen, um etwas zu essen zu finden, wird dabei aber kein Glück haben. Deswegen sollte man sich vorher für diesen Fall zu Hause etwas zum snacken bereit stellen oder hungrig zu Bett gehen.
In diesem Sinne:
Hasta luego
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