Samstag, 21. Februar 2009
Musica flamencita
Wir wollten auch nur ein bisschen Flamenco sehen und dachte dabei alle an die schönen roten Kleider... Durch die Empfehlung der Touristeninformation sind wir aber tatsächlich zu einer etwas anderen Präsentation geraten. Eine kleine spanische Tanzschule im Herzen von Málaga... von außen eigentlich völlig unscheinbar, von innen rustikal und relativ klein.
Die Bühne war eine kleine Holzbühne auf der gerade mal 3 Leute Platz hatten: die Tänzerin und die beiden toquaores (Gitarrist und cajón). Im Raum selbst hatten auch nur 20 Leute Platz.
Die Show begann mit dem Auftritt des Gitarristen. Der hat sich einfach hingesetzt und angefangen zu spielen. So als interessierte es ihn überhaupt nicht ob ihm jemand zu hört. Als er angefangen hat zu spielen, wussten wir auch wieso. Man hat sofort gemerkt, dass er mit einer großen Leidenschaft spielt und nur um der Musik-willen spielt (und nicht um sich zu präsentieren, wie toll er das doch kann). Und er konnte es richtig gut! Ich hab noch nie jemanden so spielen sehen. Die Finger sind fast schön über die Saiten geflogen... klingt echt blöd, aber anders kann man das nicht beschreiben.
Beim zweiten Song kam dann der "Schlagzeuger" dazu. Nun hier in Spanien sieht ein "Schlagzeug", das cajón, ein klein wenig anders aus. Ein cajón ist einfach eine Kiste mit einem Schallloch in der Rückseite und einem Schlagbrett. Gut, einen Takt auf einer Holzkiste zu schlagen ist ja eigentlich nicht so schwer - denkste! Wofür ein normaler europäischer Musiker ein ganzes Ensemble von Trommeln braucht und zwei Stöckchen zum schlagen - braucht der Spanier nur das Cajón und seine Hände.
Um die Gruppe komplett zu machen, kam dann die Tänzerin/Sängerin dazu. Diese hat voller Stolz ihren Tanz präsentiert. Und jedes der Gefühle die sich ausdrücken wollte, ist durch ihren Auftritt rüber gekommen. Selbst ohne die Sprache zu können, kann man sehr gut verstehen worum es in den Liedern geht. Mit ihrer Stimme, ihren Bewegungen und ihrem Gesicht konnte sie alle Gefühle rüberbringen.
Ich muss sagen es war echt faszinierend das mal zu sehen. Mich hat es total begeistert. Hier steht bei dem Auftritt die Musik im Vordergrund und welche Botschaft rüber gebracht werden soll. Und das mit den einfachsten Mitteln. Das sind für mich richtige Musiker...
Hasta luego
Donnerstag, 19. Februar 2009
Zwischenbilanz
Langsam wird auch Spanien zum "Alltag". Man gewöhnt sich an die Lebensweise und die Spanier. Allgemein kann man schon sagen, dass hier das Leben mehr genossen wird und alles etwas leichter genommen wird. Für einen Deutschen ist das nicht immer so toll, wenn Spanier dauernd Termine verschieben. ;) Aber was will man machen, man kann ja nicht ein ganzes Land verändern. Also passt man sich irgendwie an. Das ist wirklich interessant, in Deutschland schaue ich z.B. ständig auf meine Uhr. Hier fällt mir nicht mal auf, wenn ich sie nicht um habe. Ich bin zwar immer noch pünktlich, aber nicht mehr gehetzt...
Die Sonne und das Meer sind auch sehr motivierend. Ich habe jetzt wieder mit dem Laufen angefangen und irgendwie sieht man hier alle draußen. Die jüngeren Spanier laufen oder fahren Inlineskates und die Älteren spazieren (oder täuschen vor, dass sie Walken ;) ) auf den Promenaden am Meer entlang. Man bewegt sich hier einfach mehr und die Verwaltung der Stadt unterstützt das noch. Hier gibt es an den Strandpromenaden mehrere Fittnessparks. Da sind ein paar Geräte zur freien Verfügung aufgestellt. Bei Gelegenheit werde ich mal ein Foto davon hochladen. Und für die Kids gibt es jede Menge Spielplätze, die sogar richtig schön sind. Jetzt fragt man sich doch, warum das hier klappt und in Deutschland nicht...
Joa, für die nächsten zwei Monate ist jetzt schon so ein bisschen was geplant. Dieses Wochenende werde ich mir Disney On Ice mit "Buscando a Nemo" (Na wer kann mir sagen welcher Film das ist?) ansehen. Geplant sind auch ein Trip nach Gibraltar und nach Madrid. Und um meinen Aufenthalt hier abzuschließen, kriege ich dann auch Besuch (*freu*)!!
Mal gucken was sonst noch so kommt... Ich halte euch auf jeden Fall auf dem Laufenden!
Hasta luego
Donnerstag, 12. Februar 2009
Sonne :D
Ich habe zwei neue Mitbewohner bekommen. Zwei Mexikaner. Der eine von denen ist auch sehr nett. Und er lässt sich nicht davon einschüchtern, dass ich mich nicht richtig mit ihm unterhalten kann... auf Grund meines eher mäßigen Spanisch. Aber das ist okay, er meinte er bringt mir das bei und hilft mir. Der andere... ist auch nett nur irgendwie dauern in seinem Zimmer. Vielleicht vermisst er ja jemanden.... Man weiß es nicht.
Jetzt sind wir also zu sechst. Zum Glück sind wir immer zu unterschiedlichen Zeiten zu Hause, da gibt keine Probleme mit Bad und Küche.
Diese Woche hatte ich auch mal "richtigen" Unterricht in der Uni. Nicht bloß Spanisch.
Mein "Financas" Dozent ist super genial. Der sieht fast so aus wie Opa Munster. Und so bewegt er sich auch. Es ist total zum schießen. Ich muss mich immer zusammenreißen. Das Plus, er kann das auch gut erklären und verstädnlich rüber bringen.
Im Gegensatz zu unserem Servicequalitätsdozent. Ich dachte ja ich verstehe schon viel Spanisch. Aber wo der losgelegt hat. Ich bin fast hinten rüber und hatte nachher solche Kopfschmerzen. Das war viel zu viel Spanisch. Zum Glück haben wir das Fach nur noch einmal und müssen da alle unsere Projekte vorstellen :D
Gestern war ja das große Fußballspiel England gegen Spanien. Tja und ich dachte eigentlich ich könnte nachts schlafen knicken. Pustekuchen! Es war so still nach dem Spiel. Ganz unheimlich :D Kenn man so ja gar nicht aus Deutschland. Naja vielleicht habe ich die riesen Fete auch einfach nur nicht mitbekommen, weil die außerhalb war oder so.
Heute Abend sind wir alle zum Essen eingeladen vom Patronat für Tourismus an der Costa del Sol. Ich sag nur Juhu... Essen kostenlos!
Hasta luego!
Sonntag, 8. Februar 2009
Das Verhalten von spanischen Großstädtern zur Partyzeit
Um das Verhalten von Spaniern beim Feiern zu analysieren habe ich mich selbst den gefährlichen Bedingungen ausgesetzt und mich unter die Spanier gemischt. Um dazu nicht aufzufallen, ist es sehr wichtig schon vorher alkoholische Getränke zu sich zu nehmen. Am besten funktioniert dieses in einer Gruppe mit Gleichgesinnten beginnend in den frühen Abendstunden ca. 9 Uhr. Dies hat einfach den Grund, dass alkoholische Getränke aus dem Supermarkt wesentlich preiswerter zu erstehen sind, als später in den Bars und Diskos.
Man sollte immer bedenken, dass die Spanier einen anderen Tagesrhythmus haben. Die richtige Zeit um sich mit der Gruppe gemeinsam auf den Weg in eine Disko oder ähnliches zu machen ist erst nach 12 Uhr. In anderen europäischen Ländern ist es üblich schon um 12 Uhr in der bestimmten Lokalisation aufzutauchen. In Spanien würde man dort zu dieser Zeit nur gähnende Leere antreffen.
Die korrekte Bekleidung ist sehr wichtig, um durch die strengen Kontrollen vor dem auserwählten Lokal zu kommen. Man legt Wert auf ein gepflegtes und leicht elegantes Outfit. Sportschuhe und Jeans mit Löchern sind eher weniger erwünscht. Ein Eintrittsgeld wird meistens nicht erhoben.
Ist man dann in den Club reingekommen wird einem sofort auffallen, dass die Gesamtfläche sehr gering ist. Dazu kommt noch, dass das Gesamtvolumen der Anwesenden die kleine Fläche komplett einnimmt. Um sich durch das Etablissement zu befördern ist es wichtig sich relativ unerschrocken durch die Menge zu kämpfen. Hat man sich dann bis zur Bar durch gequält, kann man sich weitere alkoholische Getränke bestellen. Besonders beliebt sind natürlich 43 auf Milch oder jeglicher harter Alkohol als Longdrink (cubata genannt). Aufgepasst aber bei den Preisen. Das fehlende Eintrittsgeld wird durch den Verkauf der Getränke wieder reingeholt. Für einen „cubata“ mit Vodka kann man schon gut 6 Euro bezahlen.
Sollte man sich also zu entschlossen haben etwas zu Trinken zu bestellen, sucht man sich danach einen Platz in der Lokalisation wo man zusammen feiern kann. Es ist aber egal wo man steht, dauernd wird man dazu aufgefordert jemand hindurch zu lassen oder etwas Platz zu schaffen. Denn der Spanier kennt viele Leute die meistens am anderen Ende des Raumes stehen. Außerdem herrscht in den Clubs ein reges Kommen und Gehen. Tanzen ist daher nur auf einer kleinen Fläche möglich und sollte möglichst ohne große Arm- und Beinbewegung ausgeführt werden.
Die Musik in den Etablissements ist recht abwechslungsreich. Generell werden immer 3-4 Lieder einer Musikrichtung abgespielt und dann kommt die nächste dran. Man sollte sich also nicht wundern wie spanischer Rock zu House/Techno oder gar Popmusik passt.
Wird es einem irgendwann zu voll in dem ersten Etablissement, wird die Überlegung angestellt sich ein neues zu suchen. Dieses Clubhopping ist durchaus normal und angebracht in Spanien. Je später die Stunde allerdings, desto eher hat man Wartezeiten vor den Clubs. Das nette und freundliche Türpersonal sorgt nämlich für genügend Gäste im Lokal, aber achtet darauf, dass er Club nicht aus allen Nähten platzt.
Ist man dann irgendwann zur fortgeschrittener Stunde müde genug, um sich auf den Heimweg zu begeben, sollte man bedenken, dass es keine Möglichkeit gibt auf dem Nachhause weg einen Snack zu sich zu nehmen. Die diversen Fastfoodketten haben nämlich nur bis um 1:00 Uhr auf. Man kann ruhig die ganze Stadt absuchen, um etwas zu essen zu finden, wird dabei aber kein Glück haben. Deswegen sollte man sich vorher für diesen Fall zu Hause etwas zum snacken bereit stellen oder hungrig zu Bett gehen.
In diesem Sinne:
Hasta luego
Samstag, 7. Februar 2009
una vista impresionante
Für einen genialen Stadtblick muss man nur ein bisschen Treppen steigen. In etwa 116 m Höhe kann man über ganz Malaga schauen und das blaue Meer genießen. Der Ausblick ist einfach atemberaubend schön. Und man sieht erstmal wie riesig Malaga eigentlich ist. Wenn man sich im Zentrum befindet, bekommt man das gar nicht so mit. Alles ist einfach und zu Fuß zu erreichen. Vorallem die ganzen Sehenswürdigkeiten und so.
Wenn man dann über die Stadt schaut... ist schon cool. Vorallem sieht man eine typische Spanische Stadt... mit hellen oder bunten Häusern... alles irgendwie kleiner und gemütlicher als in Deutschland. Es wirkt einfach um einiges freundlicher. Aber das kann auch einfach nur an der Sonne gelegen haben.
Ansonsten habe ich gemerkt, dass ich mich hier sehr wohlfühlen kann. Aber das ist in einer Konsumwelt ja auch nicht schwer. Man kann sich ja im Prinzip alles kaufen was man so braucht, um glücklich zu sein. Wenn man Glück überhaupt mich matriellen Dingen bekommen kann. Na ja... so viel zu meinem philosophischen Talenten. :D
Nach der Regenphase letzte Woche... mit den tollen Tornados, von denen wahrscheinlich jeder mehr mitbekommen hat wie ich... scheint jetzt das bessere Wetter wieder anzubrechen. Es wird tagsüber richtig schön. Es reicht noch nicht, um an den Strand zu gehen. Aber das kommt ja noch. Im Moment bin ich ja nur froh wenn die Sonne scheint.
In meiner neuen WG habe ich mich auch sehr gut eingelebt. Ich kann froh sein, so tolle Mitbewohner abbekommen zu haben. Alles sehr ruhige Zeitgenossen, die Wert auf Ordnung und Sauberkeit in Küche und Bad legen. Mehr braucht Frau ja auch nicht :D
Gestern habe ich dann auch zum ersten Mal das spanische Kino genossen. Die Kinopreise sind hier echt annehmbar. Da kann man ruhig ein paar Mal sich das Vergnügen eines Filmes gönnen. Hier gibt es natürlich auch so riesen Kinos... also Kinos mit bis zu 10 Säälen. In dem, wo wir gestern waren, war es dann aber eine große Überraschung, dass der Saal an sich total klein war! Voll lustig. Und Werbung und Vorschau gibt es hier auch nicht wirklich. Da beginnt der Film wirklich dann, wenn er ausgeschrieben ist.
Wir waren übrigens in Guerra de Novias (Bride Wars auf englisch)! Und ich hab sogar was verstanden.
Joa heute Abend wird erstma Málaga unsicher gemacht...
Hasta luego!
Mittwoch, 4. Februar 2009
Neue Wohnung
Meine neue Wohnung ist wieder eine WG. Diesmal mit zwei aus den Staaten (ein Kalifornier, der Deutsch versteht und eine aus Idaho) und einer Irin. Viel Englisch hier :D Aber das ist echt schön, mal wieder richtig Englisch sprechen zu können!! Die sind so auch total cool drauf und bis jetzt völlig unkompliziert. Ich hoffe das bleibt so.
Das neue Zimmer ist jetzt auch dekoriert und eingerichtet. Ich find es ziemlich gemütlich. Wer es sich mal angucken will: http://www.facebook.com/album.php?aid=2014349&l=9a425&id=1373664470
Ansonsten läuft alles immer noch ganz gut. Wenig Hausaufgaben und viel Freizeit. Bald müssen wir uns aber an unsere Projektarbeiten setzten. Naja, man kann ja nicht nur Urlaub haben. :D
Wie man sieht, funktioniert hier auch mein Internet. Mehr braucht Frau auch im Moment nicht zum Leben. Oh vielleicht saubere Wäsche... ich muss mich heute mal mit der Waschmaschine auseinander setzten... leider versteht die nur Spanish :D Aber der Mensch wächst ja an seinen Herausforderungen. Ich hoffe nur ich hab danach noch Sachen die mir passen :D
Hasta luego!